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1. Mannschaft: Auswärtswochenende in Bayern zum Saisonabschluss

von Marcel

 

Zum ersten Mal in der Regionalligahistorie des TSV Dresden fanden die letzten Punktspiele der Saison auswärts statt. Mit dem Ziel Platz 2 zu verteidigen, machten sich unsere Spieler auf den Weg zu den schwierigen Auswärtsspielen nach Nürnberg und Bamberg.

Die Ausgangssituation für das Wochenende schien klar. Nachdem es in der Rückrunde erst einen Punktverlust gegen den Tabellenführer aus Marktheidenfeld gab, wollte sich unsere Mannschaft auch in der Abschlusstabelle mit Platz 2 belohnen. Dazu mussten die Verfolger aus Unterdürrbach und Nürnberg auf Distanz gehalten werden. Letztere erwarteten uns zum direkten Duell am Samstag.

 

Nachdem ein paar logistische Probleme geklärt werden mussten, ging es etwas verspätet auf die Reise. Der Transporter bot allerdings genügend Möglichkeiten den zeitlichen Rückstand wieder aufzuholen und so trafen wir mehr als pünktlich in Nürnberg ein. Dort wurden wir von einem sympathischen Nürnberger Team empfangen, aber leider sonst nicht von besonders regionalligawürdigen Rahmenbedingungen. Keine Schiedsrichter, keine Klapptafelbedienung, Bälle mit gefühlt 80er Geschwindigkeit und zeitweise mehr Gäste- als Heimzuschauer ließen nicht gerade Wettkampfstimmung aufkommen. Keine guten Voraussetzungen für Höchstleistungen bei einem Auswärtsspiel. Alles mobilisieren, erwärmen, einspielen und mahnen half nichts, die Köpfe schienen noch nicht bei 100% gewesen zu sein, um mit diesen Bedingungen umzugehen und demenstprechend verliefen die ersten Spiele. Ungenauigkeiten und Unsicherheiten und schlechte Schlagauswahl zogen sich durch die Spiele und so gingen beide Einstiegsdoppel knapp verloren. Und auch das zweite Doppel von Eric und Marcel tat sich schwer mit der sehr unterschiedlichen Spielweise der Nürnberger Paarung und konnte nicht die Selbstverständlichkeit der letzten Auftritte auf den Platz bringen. Mit einem 0:3 im Rücken spielt es sich natürlich nicht leichter. Da half es, dass Anja ihre Gegnerin im Griff hatte und Micha gar nicht erst antreten musste oder besser gesagt im Einzel tadellos blieb. Es folgten ein 2. HE, in dem Till letztlich keine Mittel fand und ein Mixed, dass sich einen klaren Vorsprung erspielte, um dann doch auf eine Satzballwiederholung, hervorgerufen durch den parallel spielenden Marc Schwenger, angewiesen zu sein. Der Satz konnte noch gewonnen werden und der zweite rundete den Erfolg ab. So stand Eric wiederholt vor der Aufgabe ein entscheidendes Spiel zu bestreiten und ihm gegenüber der bereits angesprochene Schwenger. Dieser kann am Schläger fast alles, bringt es aber selten konstant aufs Feld. Eric lauerte auf diese Phasen und war jederzeit präsent, um seine Chancen zu nutzen. So folgte einem knapp verlorenen ersten Satz ein deutlich gewonnener zweiter und ausgeglichener dritter. Bei 15, 16 und 17 beide konnte Eric leider jeweils nicht den Führungspunkt machen und dem Gegner damit den Mut nehmen alles zu können. Perfekte Finte und Netzroller später war das Spiel verloren und damit auch der Mannschaftsvergleich gegen Nürnberg.

Auf dem Weg nach Bamberg nahmen wir mit Freude zur Kenntnis, dass Gittersee sich einen Punkt in Unterdürrbach erspielen konnte und wir es damit immer noch in der eigenen Hand hatten. Allerdings hatten wir vor dem abschließenden Spiel jeweils nur ein Spiel Vorsprung auf Nürnberg und Unterdürrbach, wobei die Nürnberger mit Marienberg den vermeintlich leichtesten Gegner vor sich hatten.

So verbrachten wir den Abend mit Bamberger Spezialitäten und gemeinsamem Zusammensitzen bei Trash TV und Fußball, um auf andere Gedanken zu kommen. Dass die Dortmunder dabei Marcels Wunschergebnis für den kommenden Tag erspielten, ging bei aller Faszination für Prinzl und Prinzla allerdings unter.

Von romantischen Glockenklängen geweckt, hieß es, nochmal alle Kräfte zu bündeln, Revanche gegen Bamberg für die Hinspielniederlage zu nehmen und jeder Satz zählt für Platz 2 und unsere sächsischen Mitstreiter im Abstiegskampf. Um dem Nachdruck zu verleihen, stellten wir die Doppel um. Micha bekam Marcel an die Seite, um in den Basics ein bisschen mehr Stabilität auf dem Feld zu haben und dem deutlich stärkeren der beiden Bamberger Doppel Paroli zu bieten. Der Plan ging auf! In drei wechselhaften Sätzen gelang letztlich ein Erfolg. Da parallel dazu unsere Damen ein starkes Spiel ablieferten und das zweite Herrendoppel ebenso gut funktionierte, hatten wir diesmal das 3:0 im Rücken. Und ähnlich wie am Vortag waren es das 1. HE und das DE, welche auf 3:2 verkürzten. Micha fand gegen die Sicherheit von Sartoris kein Mittel und auch Anja musste sich nach hartem Kampf ihrer Gegnerin geschlagen geben, die im 3. Satz von den Zuschauern getragen wurde - bildlich gemeint. Blieben also noch das 2. und 3. HE und das Mixed, immer mit dem Wissen, dass jedes Spiel entscheidend sein kann. Till half das allerdings wenig, denn er fand überhaupt nicht zu seinem Spiel und war ebenso entäuscht wie entäuschend. Eric startete souverän, hatte dann aber eine schwierige Phase im zweiten Satz zu überstehen, in der er auf einmal 11:15 hinten lag. Doch die Saison Regionalliga hat geholfen und die Überzeugung war groß genug, um den Satz noch zu drehen. Damit stand es 4:3 und das Mixed entschied über Sieg oder Unentschieden. Der Bamberger Ersatzherr war allerdings nicht in der Lage, das Niveau mitzuspielen und so wurde schnell deutlich, dass dieses Spiel von uns nicht verloren werden darf. Es galt Punkte sammeln, konzentriert bleiben, Sack zu machen und das gelang. Damit hatten wir zumindest den Sieg in der Hand, aber aufgrund der Spielbilanz hieß es abwarten, was das für die Tabelle bedeutet.

Zunächst erreichte uns die freudige Nachricht aus Nürnberg. Die Marienberger haben nochmal alles reingeworfen und trotz Schmerzen vom Vortag und aussichtsloser Tabellenposition um jedes Spiel gekämpft und sich ein 3:5 erspielt. Diese Einstellung verdient nicht nur Respekt, sondern sorgte auch dafür, dass den Nürnbergern ein Spiel auf uns fehlte. Blieb noch abzuwarten, wie sich die Leipziger in Unterdürrbach schlugen. Kurze Zeit später war klar, dass sie sich ein 4:4 erspielt hatten. Das hieß Freude bei uns und konsternierte Gesichter bei den Bambergern. Denn während wir auf Platz 2 blieben, verschlug es die Bamberger auf den Relegationsplatz. Das bedeutete aber auch, dass wir gute Schützenhilfe für die Gitterseer geleistet hatten, die mit zwei Spielen Vorsprung auf Platz 6 landeten. Wie knapp das alles ist und wie großartig, dass wir die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erspielen konnten! Mit diesem Ergebnis im Gepäck ging es zurück nach Dresden in die Casa Vino Monte zur Saisonabschlussfeier und nur so viel sei gesagt, manche haben sich für Montag extra Urlaub genommen und das nicht bereut ;-)