von Shouryya
Am 22.1. fuhr die 5. Mannschaft nach Niederbobritzsch, um endlich auch spielerisch in das neue Jahr und in die Rückrunde zu starten.
Gleich vor Beginn galt es einen Rückschlag zu verkraften, da unser diensterfahren(st)er Veteran Holger aufgrund der zahlreichen am gleichen Tag stattfindenden Nachwuchsturniere (inkl. einem mit TSV als Ausrichter) bei der Turnierleitung benötigt wurde, und so trat zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit TSV Dresden 5 in der Minimalbesetzung von vier Herren und zwei Damen an. Die dadurch notwendigen Anpassungen an der Aufstellung bedeuteten, dass für uns zwei „scratch pairings“ in den Doppeldisziplinen am Start waren. Rechnet man ein (selbst im Optimalfall) etwas unsicheres Herreneinzel (mehr dazu später) und die sehr starken Niederbobritzscher Damen mit ein, so war schon am Anfang klar, dass wir uns als Mannschaft ordentlich strecken müssten, um überhaupt etwas Zählbares nach Dresden zurück zu bringen.
Begonnen wurde die Begegnung mit dem 2. HD (Auro und Neshric) und dem Damendoppel (Anna und Freia). Für ihren ersten Turniereinsatz als Paarung harmonisierten Neshric und Auro recht gut, ließen ihre Gegner aber durch zu viele leichte Fehler im ersten Satz eine deutliche Führung erarbeiten. Nach verlorenem ersten Satz stellten ihre Gegner (v.a. der o55-Spieler Grohmann) die Strategie nochmal gehörig um. Die Anpassung an das merkwürdige Spiel dauerte zu lange, und bevor man sich umsah, war auch der zweite Satz weg (14:21, 13:21). Die Damen auf dem Parallelfeld schlugen sich tapfer, hielten streckenweise sehr gut mit, konnten am Ende aber nicht genug dem starken Spiel von Kühn/Beyer widersetzen und verloren mit spiegelverkehrtem Punktestand – 13:21, 14:21. Nach zwei Doppeln 0:2, aber in der Hinrunde war es bei diesen zwei Spielen nicht anders. Viel Zeit gab es aber nicht, diesen Ergebnissen (insb. dem deutlich machbaren 2. HD) nachzutrauern, denn es ging gleich mit dem 1. HD und DE weiter. Im letzteren hatte Freia mit der leistungsstarken und erfahrenen (und daher diese Saison zurecht ungeschlagenen) Grit Kühn eine besonders schwierige Aufgabe. Im ersten Satz konnte sie da nicht viel entgegensetzen (08:21), konnte sich aber im zweiten Satz deutlich steigern. So schaffte sie es, deutlich mehr Bälle zu retten, die im ersten Satz noch sichere Punkte für ihre Gegnerin gewesen waren – mit dem Ergebnis, dass sie ihrer Gegnerin endlich längere Laufwege aufzwingen konnte. Dank taktisch besserer Wahl und v. a. technisch schöner Ausführung der Schläge konnte sie relativ lange Paroli bieten. Erst im Endspurt machte sich die langjährige Erfahrung ihrer Gegnerin bemerkbar, aber 16:21 gegen eine sehr starke Gegnerin lässt sich optimistisch als einen „guten Ausgangspunkt“ für kommende Herausforderungen verkaufen.
Das 1. HD war in der Hinrunde schon ein wichtiger Punkt gewesen – bei dieser Begegnung aus bereits erwähnten Gründen umso wichtiger. Bastian und Shouryya verschenkten im ersten Satz einen guten Start (12:6) und gaben diesen knapp in der Verlängerung (24:26) ab. Im zweiten Satz verfolgten sie eine „pragmatischere“ Strategie und machten sich die schlag- und lauftechnische Ungleichheit in der gegnerischen Paarung besser zunutze. Nach einem guten Start hielten sie ihre Gegner für die Dauer des Satzes mit einer Führung von 3-4 Punkten auf Armlänge und entschieden diesen schließlich mit 21:16. Im dritten Satz schien alles zu harmonieren – der kräftige Angriff aus dem Hinterfeld, gefolgt vom druckvollen Abschluss am Netz – und mit 20:11 gab es jede Menge Matchbälle. Nach dem ersten unverwerteten Matchball gab es noch keinen Grund zur Panik, doch hier ein Paar Annahmefehler, da ein fast perfekt getroffer Smash, der aber an der weißen Netzkante hängenblieb, und schon war man mit 20:18 nur zwei Punkte von der Verlängerung entfernt, wo es dann richtig zittrig wird. Aber bevor es richtig brenzlig wurde, kam ein mäßig gut getroffener (oder gut angeschnittener, je nachdem wen man fragt) Smash ziemlich mittig zwischen den beiden verteidigenden Niederbobritzschern, und bei der entstandenen Unstimmigkeit fand der Ball seinen Weg zum Boden – 21:18, und endlich Präsenz auf der Zähltafel. Bei 1:3 gab es aber noch jede Menge zu tun.
Weiter ging es auf dem Feld mit dem 1. HE (Auro), während auf dem Parallelfeld das im Anschluss an das DE begonnene MX bereits lief. Zwar wurde das Mixed in der Hinrunde von Auro und Anna überzeugend gewonnen, aber der Ausgang hier war alles andere als klar – zum einen waren Neshric und Anna eine sehr neue Paarung, zum anderen hatte Niederbobritzsch den Mixedherren gegenüber der Hinrunde gewechselt. Auro hatte im Einzel in der Hinrunde gegen seinen Gegner (Michael Matschos) in zwei Sätzen verloren. Eines dieser beiden Spiele musste aber nun gewonnen werden, wenn man nicht mit leeren Händen nach Dresden zurück wollte. Im MX starteten Neshric und Anna unsicher – sowohl was die ideale Lösung auf das Spiel der gegnerischen Paarung, als auch das Zusammenspiel miteinander betraf. Punktemäßig hielten sie aber, da die Gegner ebenfalls nicht genügend Eigenfehler vermeiden konnten, gut mit, und schafften es sogar, sich im entscheidenden Moment in der Verlängerung (23:21) absetzen. Im zweiten Satz konnten sie hingegen ihren Konzept weniger gut durchsetzen (16:21), sodass der dritte Satz her musste. Hier erspielten sie sich noch vor dem Seitenwechsel eine knappe Führung, konnten diese dann aber nicht entscheidend ausbauen. Beim Matchball zu 20:19 entschied sich Neshric für den langen Aufschlag, hatte dieselbe Idee doch bei 19:19 sehr gut gegen die Mixeddame funktioniert ... dieser fliegt aber knapp zu lang (zugegebenermaßen sehr mutig von dem annehmenden Mixedherren). In der Verlängerung ging es sehr eng zu, und die in der kleinen Halle anwesenden (v.a. auch die nicht-spielenden) Niederbobritzscher schufen eine für Bezirksklasse-Verhältnisse unglaubliche Atmosphäre. Beide Paarungen wechselten sich beim Matchball ab, bevor beim Stand von 24:24 unsere Paarung von zwei nervösen Eigenfehlern seitens der gegnerischen Mixeddame profitierte und so den Satz und das Spiel sichern konnten – 2:3, und wenn man sich wieder einmal die Hinrundenergebnisse ansieht, war nun wenigstens ein Unentschieden plötzlich mehr als nur realistisch.
Die ersten Herren der jeweiligen Mannschaften, die indes im Anschluss an das 1. HD ihr Herreneinzel begonnen (und zwischenzeitig zugunsten der Schlussszenen des auf dem Parallelfeld stattfindenden Spektakels – s. o. – unterbrochen) hatten, lieferten sich ein wahrhaftes Duell. Im ersten Satz startete Auro etwas unsicher, was seinem Gegner erlaubte, sich schnell eine beachtliche Führung aufzubauen. Zwar kam er immer besser ins Spiel, aber der erste Satz ging zu 16 weg. Im zweiten Satz lief es da besser – obwohl er häufig zurücklag, ließ er seinen Gegner nie aus den Augen. Nach abgewehrtem Satz- und Matchball bei 19:20 machte er mit kühlem Kopf die nächsten beiden Punkte, um den Entscheidungssatz zu erzwingen. Der dritte Satz verlief ähnlich zum zweiten – zwar entschied Auro gleich den ersten Ballwechsel des Satzes auf spektakulärer Weise mit einer „Glanzparade“ in Antwort auf ein „net kill“ für sich, aber in der Regel war es Matschos, der die Nase (wenn auch sehr knapp!) vorne hatte. Doch die Führung war nie mehr als 2-3 Punkte, und beim Stand von 17:19 legte Auro einen hervorragenden Endspurt hin und sicherte das Spiel mit vier unbeantworteten Punkten für sich und drehte somit das negative Ergebnis aus der Hinrunde um. Auf dem Parallelfeld brauchte Shouryya im 3. HE 90% des ersten Satzes, um sich an das Feld und der ungewöhnlichen Technik seines Gegners zu gewöhnen, und gewann diesen 21:19. Im zweiten Satz machte er es dann besser (21:04).
Nach 7 Spielen war mit 4:3 das Unentschieden bereits gesichert (!), sodass Bastian im letzten Spiel des Tages entspannt in das 2. HE starten konnte. In der Hinrunde hatte er gegen den gleichen Gegner nach einem schwachen ersten Satz sich noch gefangen und die nächsten zwei für sich entschieden. Hier sparte er sich den schwachen Satz, startete gleich dominant in das Spiel und baute im ersten Satz eine große Führung auf. Sein Gegner leisete in der zweiten Hälfte etwas besseren Widerstand, aber der Satz ging ungefährdet mit 21:13 an Bastian. Im zweiten Satz lief es genau spiegelverkehrt, aber mit ähnlichem Ausgang: Beim Stand von 11:9 schien der Satz (und damit die beiden noch möglichen Endergebnisse für die Begegnung) noch offen, aber Bastian legte noch eine Schippe drauf und holte sich den zweiten Satz 21:14 – 5:3, und damit der Sieg!
In der Hinrunde hatte man oft die ganze harte Arbeit geleistet, nur um an den wenigen – in der Regel weniger als sechs – Punkten, die zwischen Sieg und Unentschieden, oder gar Niederlage entscheiden, zu scheitern. Es ist erfreulich, dass dieses Muster endlich durchbrochen wurde, und es bleibt zu hoffen, dass der positive Trend für den Rest der Saison weiter anhält.