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Wie die Zeit vergeht

Die Ankündigung ist schon ein Weilchen her, aber ich wollte euch noch vorstellen, was ich mir unter einem Jahrestrainingsplan vorstelle und wie er für mich aussieht.

Wer regelmäßig oder zu den richtigen Zeiten an meinem Training teilnimmt, der hat mich sicherlich schon mal von verschiedenen Trainingsphasen reden gehört. Dabei ging es darum, dass die Ausrichtung des Trainings unterschiedlich ist, je nachdem in welcher Jahreszeit wir uns befinden. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es draußen warm oder kalt ist, sondern viel mehr daran, dass sich die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit im Jahresverlauf verändern.

Der Saisonkern geht von September bis März. In dieser Phase sind die Mannschaftspunktspiele, auf die wir den größten Wert legen. Drum herum gibt es zum einen die Vorbereitungsturniere im August zum anderen die Individualturniere im April und Mai. Zwischen Juni und August gibt es die "Sommerpause". Diese betrifft allerdings nur die Turniere, denn in dieser Phase werden die athletischen Grundlagen gelegt, um die lange Saison bewältigen zu können. Oftmals ist diese Zeit unterbrochen von Urlauben oder witterungsbedingten Motivationsschwierigkeiten. Eine schlechte Kombination. Daher fällt der Sommertrainingsplan, der euch jährlich zur Verfügung steht, genau in diese Zeit. Die Sieger des Winters werden im Sommer gemacht. Wir sind in diesem Sinne eine Wintersportart. Im Anschluss geht es darum, sich wieder an das Feld zu gewöhnen und die Athletik badmintonspezifischer zu gestalten. Die Turniere in dieser Zeit helfen dabei, wichtige Wettkampfpraxis zu erlangen und das Erlernte und Antrainierte in Matchpraxis umzuwandeln. Ergebnisse sind in dieser Phase zweitrangig. Allerdings nur Wettkampfergebnisse nicht die Umsetzungsergebnisse der Trainingsinhalte.

Während des Saisonkerns hat man normalerweise genügend Wettkampfpraxis, allerdings nur, wenn man die Punktspiele um weitere Turniere ergänzt. In dieser Zeit geht es im Training vor allem darum, die Schlagsicherheit zu festigen, die Geschwindigkeit auf dem Feld zu halten und von Zeit zu Zeit auch darum die mentale Anspannung der Wettkämpfe zu kompensieren. Ab und an gilt es neue Reize zu setzen und mal eine Belastungsspitze einzubauen. Und natürlich hat man die schwierige Aufgabe die Weihnachtszeit gut zu überstehen und nicht in den "Julistand" zurück zu fallen.

Mit Beginn des Frühjahrs, wenn sich die Punktspielsaison dem Ende nähert, beginnt die wichtige Trainingsphase, in der wir uns gerade befinden. Dieser Abschnitt bietet die Gelegenheit Dinge neu zu erlernen. Neue Techniken brauchen viel Zeit und die Übertragung der Inhalte vom Training in den Wettkampf noch viel mehr. Diese Zeit hat man zu keiner anderen Phase im Jahresverlauf, ohne Gefahr zu laufen, dass man sein Spiel bei wichtigen Wettkämpfen verschlechtert, weil die neuen Techniken noch nicht erfolgreich greifen.

Irgendwann zwischen dieser Phase und der Athletikphase kann man sich auch eine Pause von ein paar Wochen gönnen. Regeneration ist wichtig, nicht nur nach einzelnen Trainingseinheiten, sondern auch im Jahresverlauf. Abstand zum Badminton, mentale Regeneration, über den sportlichen Horizont schauen und mit neuer Kraft, Energie und Inspiration zurück zum schönsten Sport der Welt.

Euer Bachi

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