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1. Mannschaft: Licht und Schatten

von Florian 


In der Historie der Menschheit gab es schon viele Ereignisse, über die zu sprechen für die Beteiligten im Nachhinein unangenehm war.


Man denke nur an die verkorkste Fußballweltmeisterschaft von 2018 oder den Bau des Berliner Hauptstadtflughafens.


Ein klein wenig reiht sich der 08.02. in diese Liste ein. Auch wenn Ausmaß und Relevanz vermutlich etwas geringer ausfallen, als bei den großen „Vorbildern“.


Wer schon jetzt wenig Lust aufs Weiterlesen hat, darf gerne zum erfreulicheren dritten Absatz springen (nur kurz: 0:8 Niederlage), für alle anderen kommen wir zur Regionalligabegegnung der BSpfr. Neusatz gegen den TSV Dresden.


 


Dieser 13. Spieltag der Saison sollte zwar ein Heimspiel sein, doch weil in der Vitzthum-Halle dieser Tage der Wassersport einen höheren Stellenwert hat, musste die 1. Mannschaft auf die Halle der 56. Oberschule in der Aachner Straße ausweichen.


Dank der zahlreichen Zuschauer kam dann zum Glück doch noch etwas Heimspielstimmung auf und auch die Halle an sich ist durchaus angenehm zu spielen. Hier finden wir also keine Ausreden. Vielleicht liefert stattdessen die Mannschaftsstärke einen Beitrag zur Aufklärung. Mit einem im Ausland weilenden Eric und einem kurzfristig verletzten Micha fehlte es vor allem in den Herrendoppeln an Schlagkraft. Glücklicherweise war Robert bereit, als Ersatz einzuspringen, was sich vor allem am nächsten Tag als besonders hilfreich erweisen sollte.


An den Spielergebnissen lässt sich leider ablesen, dass die BSpfr. Neusatz durchweg überlegen waren. Sowohl das Damendoppel von Linda und Johanna (6:21; 14:21) als auch das 1. Herrendoppel mit Robert und Franz ging klar verloren, wobei letztere ihren Gegner mit 19:21 immerhin im zweiten Satz etwas entgegenzusetzen hatten (15:21; 19:21).


Ebenso erging es Marcel und Florian im zweiten Herrendoppel (18:21; 14:21). Mit einem 0:3 Rückstand ging es also in die Einzel und das Mixed. Auch hier waren die Ergebnisse durchweg schlechter als noch im Hinspiel. Einzig Robert und Florian konnten ihr Gegner in einen dritten Satz bringen, den sie dennoch letztlich an die BSpfr. Neusatz abgeben mussten. Unter dem Strich blieb also nicht einmal ein Trostpunkt und der Tag endete mit einem unschönen 0:8. Manchmal muss man es vielleicht einfach einsehen, wenn der Gegner besser ist (immerhin endete das Hinspiel mit dem selben Ergebnis) und den Erfahrungsgewinn darin sehen, ein Spiel abhaken zu können und trotz allem zuversichtlich auf das nächste zu blicken.


 


Und eben das ist dann am Sonntag auch gelungen. Zu Gast war diesmal der BSV Eggenstein-Leopoldshafen, gegen den das Hinspiel noch mit 1:7 verloren ging. Allerdings hatten auch die Gäste mit Ausfällen zu kämpfen und waren mit einer Ersatzdame und zwei Ersatzherren anwesend. Doch auch bei uns gab es weitere Verluste und so mussten wir verletzungsbedingt auf Johanna verzichten. Diese wurde glücklicherweise tatkräftig durch Melanie ersetzt.


Bereits die ersten beiden Doppel zeigten, dass die Niederlage vom Vortag keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Trotz wenig gemeinsamer Spielpraxis lieferten Linda und Melanie ein souveränes Doppel ab und ließen ihren Gegnerinnen wenig Chancen (21:11; 21:5). Und auch Franz und Florian fanden dank Roberts Unterstützung im Coaching schnell das richtige Mittel im ersten Herrendoppel (21:18; 21:13)


Robert und Marcel hatten es da schon deutlich schwerer, unter anderem weil die Gegner ihren ersten Herren im zweiten Doppel aufstellten. Nach immer wieder starken Phasen und einer denkbar knappen Niederlage im zweiten Satz (25:27) verpassten sie daher leider die Chance auf einen Entscheidungssatz mit definitiv ungewissem Ausgang.


Das Dameneinzel wurden von Melanie bestritten, die nach längerer Zeit wieder einen Einsatz in der Mannschaft bekam. Mit entsprechender Nervosität startete sich dennoch souverän in den ersten Satz, den sie mit überlegten und klaren Bällen gewinnen konnte (21:15). Im zweiten Satz jedoch gelang es Melanies Gegnerin immer häufiger ihr Spiel durchzusetzen und so stand es schließlich 23:23, als diese bei einem unglücklichen Schritt nach hinten umknickte und verletzt aufgeben musste.


Im Gegensatz zum Vortag ersetzte diesmal nicht Robert Micha im ersten Herreneinzel, sondern übernahm das dritte Spiel, während Franz und Florian es mit dem ersten und zweiten Herren zu tun bekamen.


Franz der durch die hohen Erwartungen an die Spielstärke seines Gegners von dem Druck befreit war das Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, trat selbstsicher auf und konnte seinem Gegner zwei, zwar verlorene aber sehr sehenswerte, Sätze abringen (16:21; 16:21). Florian hingegen gelang es nur sporadisch seinen Gegner in sein lauforientierteres Spiel zu bringen und musste sich daher ebenfalls in zwei Sätzen geschlagen geben (13:21; 10:21).


Vor dem Mixed und dem dritten Herreneinzel stand es somit drei zu drei und noch war alles offen. Das mittlerweile sehr gut eingespielte Mixed von Linda und Marcel konnte jedoch ohne Probleme den vierten Punkt holen (21:10; 21:8), während Robert seinen Gegner mit seiner verzögernden und fintenreichen Spielweise sowohl mental als auch physisch zusetzte und den 5:3-Sieg sicher nach Hause brachte.


Als Lehre bleibt somit von diesem Wochenende, dass auch eine deutliche Niederlage mit der richtigen Einstellung verkraftbar ist und jedes neue Spiel ungeachtet der Umstände immer bei einem neuen 0:0 anfängt.